SOS–Kinderdorf, das bedeutet Zuhause. Und zwar weltweit. Als das erste SOS-Kinderdorf im Jahre 1949 im Tiroler Imst eröffnet wurde, ahnte noch niemand, welchen Erfolg Hermann Gmeiner weltweit haben sollte. Alleine in Deutschland gibt es mittlerweile 15 SOS-Kinderdörfer sowie weitere 31 Einrichtungen, die sich ebenfalls um die Belange von Kindern, Jugendlichen, Familien und Menschen mit Behinderungen kümmern. Weltweit gibt es mittlerweile sogar schon über 491 SOS-Kinderdörfer in 132 Ländern. Zusammen mit insgesamt 1.560 Zusatzeinrichtungen, wie z.B. Schulen, Kindergärten, Krankenstationen und Sozialzentren, profitieren ca. 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche von der Idee der SOS-Kinderdörfer.
Das Konzept, nachdem jedem Kind eine Mutter, eine Familie und ein Haus in einem Dorf zustehen sollte, bildet die Basis für die Arbeit. Kinder und Jugendliche sollen wieder Fuß in einer Gemeinschaft fassen, in einer Familie aufwachsen und eine Ausbildung bekommen, mit der sie später ihre eigene Familie ernähren können.
Dr. Christian Grünler, der Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer Global Partner GmbH, stellte uns nicht nur die Arbeit der Dörfer vor, sondern erläuterte uns auch die finanzielle Basis und die Zusammenarbeit mit Unternehmen, wobei das CSR (Corporate Social Responsibility) hier eine große Rolle spielt. Das Ziel „Partner werben und keine Sponsoren“ stellt beide Seiten vor die Herausforderung, sich auf die Lösung eines gesellschaftlichen Problems „vor Ort“ einzulassen und insbesondere die Kompetenz und Verantwortungskette des Unternehmens miteinzubeziehen. Bei allen Schwierigkeiten führt dieses Ziel aber letztlich zu einer werthaltigeren Partnerschaft, in der Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und eine langfristige Orientierung die Basis bilden.
Die anschließende Diskussion mit zahlreichen Fragen zeigte, wie groß die Bandbreite des Interesses an der Struktur und Arbeitsweise einer Non-Profit-Organisation ist. So erfuhren die Teilnehmer, wie der Alltag einer SOS-Mutter aussieht oder wie die hohen Standards in den SOS-Kinderdörfern weltweit eingehalten und kontrolliert werden können. Interesse bestand z.B. auch daran, ob und wie die Marketing- und Fundraising-Aktionen der SOS-Kinderdörfer weltweit koordiniert werden. In der Diskussion um CSR und SOS-Unternehmenspartnerschaften, konnte Dr. Grünler u.a. klären, dass beliebte Mitarbeiterprogramme / Corporate Volunteering Maßnahmen zwar willkommen sind, aber in der Vorbereitung klar der echte Bedarf der SOS-Kinderdörfer beachtet werden muss. Abschließend konnte Dr. Grünler vermitteln, dass die SOS-Kinderdörfer zwar vom Engagement von Privatpersonen und Unternehmen abhängen, sich aber selbst in Krisenzeiten auf diese nachhaltigen Beziehungen zu den Unterstützern verlassen können.
An dieser Stelle möchte ich Herrn Dr. Grünler und Nadja Malak sowie den anderen Kollegen ganz herzlich für diese Veranstaltung danken, genauso wie unseren Sponsoren Hofbräu München, Pepsi und den Vereinigten Weinkellerein, die uns mit ihren Getränken an diesem Abend unterstützt haben. Auch wenn ich selber als Leiterin des Exklusivkreises Kommunikation & Marke enttäuscht bin, dass wir an diesem Abend eine „No-Show-Quote“ von angemeldeten und nicht vorher entschuldigten Mitgliedern von fast 50% hatten, freut mich das zahlreiche Feedback über die lange und interessante Diskussion am Vortragsende sowie die intensiven Gesprächen beim get-to-gether wie z.B. von Herrn Rehbein sehr: „Ich war schon lange auf keiner Veranstaltung mehr, auf der nach dem Vortrag solange und intensiv weiter diskutiert wurde, wie bei den SOS-Kinderdörfern! Auch die Tatsache, dass wir sogar um 23:00 Uhr immer noch so zahlreich hier sind und diskutieren, spricht nicht nur für das Interesse, sondern auch für das große persönliche Engagement des SOS-Teams. Schade, dass so viele Mitglieder kurzfristig nicht dabei sein konnten. Sie haben wirklich etwas verpasst.“
Christian Rehbein, Director International Development Sixt Leasing AG
Text und Fotos Petra Sobinger