Dem Wissenschaftsnachwuchs im Marketing eine Bühne zu geben und dabei Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen – das sind die Ziele des neuen Formats „Marketing Impulse“.
In den ehrwürdigen Räumen der LMU München präsentierten am Abend des 22. Juni 2022 drei Doktorandinnen verschiedener Marketinglehrstühle der LMU München aktuelle Forschungsthemen vor den Profis aus der Praxis im Rahmen eines Pitches. Zuvor trafen sich die Teilnehmer zu einem entspannten Get Together im benachbarten Café an der Uni.
Im Anschluss an jeden der 3 spannenden Vorträge, die sich um den Forschungsprozess an sich, um Kundenzufriedenheit und verantwortungsvolle Innovation drehten, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, den Referentinnen Fragen zu stellen und einzelne Aspekte des jeweiligen Forschungsthemas zu diskutieren.
Anhand von Kriterien wie Innovation, Praxisrelevanz, Aktualität oder Impact beurteilte unser Publikum abschließend die Impulsvorträge und ermittelte in einer online-Abstimmung die Siegerin des Abends:
Platz 1: Susanne Adler „Was Sie vielleicht noch nicht über den Forschungsprozess wissen (aber wissen sollten)“
Platz 2: Lisa Welzenbach „Mehr Schein als Sein? Wie verantwortungsvolle Innovation (doch) gelingt“
Platz 3: Camila Back „Der Einfluss von Unsicherheit auf die Kundenzufriedenheit“
Jede der Preisträgerinnen durfte sich über ein Preisgeld sowie eine kostenfreie Jahres-Mitgliedschaft beim Marketing Club München freuen.
Der MCM gratuliert allen drei Referentinnen und bedankt sich sehr herzlich bei ihnen und dem Institut für Marketing, Herrn Professor Marko Sarstedt & Team, für die gelungene Veranstaltung!
Die Impulsvorträge:
Was Sie vielleicht noch nicht über den Forschungsprozess wissen (aber wissen sollten)
Susanne Adler
(Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Marketing)
Forschung, auch im Marketing, beginnt mit einem „Heureka!“ und endet mit einem Nobelpreis – Ende gut, alles gut? Von wegen! Forschung beginnt eher mit einem „Das ist ja spannend, lustig, komisch…“ als mit der plötzlichen Erkenntnis. Sollte nun aus einer solchen Beobachtung ein Forschungsprojekt werden, verläuft dieses meist auf einem steinigen Weg mit Literaturrecherchen, Experimenten, Datenanalysen und Ergebnisinterpretationen. Dieser Weg muss dann natürlich als wissenschaftliches Papier aufgezeichnet werden und den Endgegnern trotzen: Den Editoren und Reviewern wissenschaftlicher Zeitschriften. Anhand zeitgenössischer, digitalbildbasierter Unterhaltungskunst nimmt Sie dieser Vortrag mit in den Arbeitsalltag der Forschung und erklärt, wie unser Wissen eigentlich zu Stande kommt.
Der Einfluss von Unsicherheit auf die Kundenzufriedenheit
Camila Back
(Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Electronic Commerce und Digitale Märkte)
Unternehmen können mit ihrer Kommunikation die Unsicherheit in den Erwartungen ihrer Kunden beeinflussen: beträgt die Lieferzeit bspw. „3-5 Tage“ (Intervall) oder „4 Tage“ (Punktschätzung)? In diesem Projekt geht es um den Einfluss von Unsicherheit in den Kundenerwartungen (vor dem Konsum) auf deren Zufriedenheit (nach dem Konsum). Wir erweitern die Zufriedenheitsforschung, indem wir berücksichtigen, dass neben der eigentlichen Leistung auch die „Erwartungen“ mit Unsicherheit behaftet sein können. Wir zeigen sowohl experimentell als auch mit Felddaten, dass Unsicherheit einen Einfluss auf die Zufriedenheit hat: Unsicherheit mindert bspw. den positiven Effekt einer guten Leistung (z.B. geringere Wertschätzung einer frühen Lieferung bei breitem Lieferzeitintervall). Zudem wird eine Leistung eher als schlecht wahrgenommen, wenn die Unsicherheit hoch ist. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie bewusst auf kommunizierte Unsicherheit achten und Strategien zur Kundenrückgewinnung an Unsicherheitslevels anpassen sollten.
Mehr Schein als Sein? Wie verantwortungsvolle Innovation (doch) gelingt
Lisa Welzenbach
(Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Innovation Management)
Obwohl die Integration von finanziellen, ökologischen, und sozialen Zielen in Unternehmen immer stärker in den Vordergrund rückt, treten bei der Umsetzung dieser Integrationsabsichten in der Praxis oft Schwierigkeiten auf. Besonders mit Blick auf Innovationsprozesse und –leistungen steigern sich die Herausforderungen. Eine empirische Studie unter deutschen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) ergibt konkrete Lösungsansätze.
Anmelden
Leider keine Anmeldungen mehr möglich.